Wegen des Auspuffs auf der rechten Seite der Africa Twin entschied ich mich für einen kleineren Koffer (35l) für die rechte Seite und einen grossen (41l) für die linke Seite. Man kann den Auspuff zwar auch tieferlegen, so dass er dann unter dem Koffer ist, aber den Aufwand wollte ich mir ersparen.

Die Alukoffer sind im Neuzustand nicht nur wasserdicht, sondern sogar luftdicht. Wenn man auf einem Berg den Alukoffer aufmacht und dann im Tal wieder, dann hört man die Luft in den Koffer strömen!
ABER, das relativ komplizierte Dichtungssystem hat auch seinen Nachteil. Wenn man mal einen Umfaller hat und der Alukoffer dadurch etwas verbeult wird, ist es sehr schwer bis unmöglich den Koffer wieder so auszubeulen, dass die Dichtung wieder 100% dicht wird. Wasserdicht vielleicht noch, aber Luftdicht nie mehr.

Das Befestigungssystem ist relativ simpel. Es besteht aus vier Kunststoff-Teilen, zwei kleine Stahlplatten mit Schraube und zwei Alu-Handrädern. Der Koffer wird mit den unteren zwei Kunststoffteilen in den Kofferträger eingehangen, dann wird der obere Kofferteil an den Träger gedrückt. Nun schwenkt man die zwei kleinen Stahlplatten nach oben über den Trägerrahmen und zieht sie an den Träger indem man die zwei Handräder im Koffer festdreht. Wer will kann dann noch die Kunststoff Kontermutter anziehen.
Da die zwei Handräder im Koffer sind kann, bei abgeschlossenem Koffer, auch niemand den ganzen Koffer klauen. Sie sind aber bei beladenem Koffer nur schwer zugänglich, deshalb benutze ich die Koffer-Innentaschen (Zega-Bag) passend für die entsprechenden Koffer. Zu meinen Alukoffern biete ich jetzt auch Innentaschen an.

Die Handräder, Schrauben für Kanisterhalter usw. können schon etwas stören und, je nach Beladung, auch Löcher in diverse geladenen Gegenstände scheuern. Auch hat man, wie bei allen blanken Alukoffern, das Problem, dass das Aluminium einen schwarzen Abrieb durch Vibrationen und Scheuern erzeugt. Dieser Abrieb lässt sich nur schwer von Gegenständen entfernen und von Kleidung gar nicht. Auch hier ist wieder die Lösung die Koffer-Innentasche (Zega-Bag), sind zwar auch nicht billig, aber ihr Geld wert. Zu meinen Alukoffern biete ich jetzt auch Innentaschen an.

Wer mit sehr wenig Gepäck auskommt kann sich auch die 29 Liter Koffer zulegen, bzw. im Fall der Africa Twin evtl. links einen 35l und rechts den 29l. Das macht die Fuhre dann sicher um einiges schmaler, aber man verliert halt 12l Stauraum.

Inzwischen gibt es auch die Zega Pro Alukoffer, die vom Prinzip her das selbe sind, aber mit diversen Plastikteilen "verschönert" wurden. Ob einem das besser gefällt und man dafür den Mehrpreis zahlen will, muss jeder für sich entscheiden

Fazit: Nicht billig, aber sehr gute Koffer. Mit entsprechendem Zubehör und etwas Fantasie kann man sie sogar noch verbessern, siehe weiter unten. Wenn man die Alukoffer und die Kofferträger zusammen kauft kann man noch etwas sparen.

Jahre später habe ich ein Topcase für mein Motorrad entworfen und Alukoffer für das meiner Frau, beide sind jetzt in meinem Online Shop erhältlich.

Die Kofferträger für die Africa Twin sind ziemlich passgenau und recht einfach zu installieren.

Die Träger sind pulverbeschichtet, was deutlich länger hält als nur Lack. Aber auch die Pulverbeschichtung scheuert nach etlichen tausend Kilometern irgendwann an den Stellen wo der Koffer den Rahmen berührt durch und der Kofferträger fängt dann an zu rosten. Das ist zwar etwas unschön, aber nicht ganz zu vermeiden.

Die Kofferträger sind auch als "Slim Line" erhältlich, d.h. der rechte Träger sitzt genauso dicht am Motorrad wie der linke. Dafür muss aber der Auspuff tiefergelegt werden, so dass er unter dem rechten Koffer verläuft.

Fazit: Preislich OK und gute Qualität, deshalb uneingeschränkt zu empfehlen.

Man kann entweder die Einbauschlösser von Touratech kaufen, oder einfach vier kleine Vorhängeschlösser. Wobei vier gleichschliessende Vorhängeschlösser nicht ganz einfach zu finden sind, aber man will ja nicht 4 Schlüssel mitschleppen und dann immer nach dem passenden suchen. Letztendlich habe ich sie dann in einem OBI Baumarkt gefunden.

Fazit: Ich hatte die Schlösser jetzt schon auf etlichen Touren dabei, im Regen, auf staubigen Pisten, usw. Sie schliessen immernoch einwandfrei, also zu empfehlen.

Ähnliche Schlösser sind jetzt bei mir erhältlich, für nur Euro 3,- pro Stück! Egal wie viele Schlösser Du brauchst (2, 4 6, oder mehr), sie lassen sich alle mit einem Schlüssel öffnen.

Die Halter sind praktisch und recht einfach zu montieren, vier Löcher anzeichnen, bohren und den Halter, mit etwas Silikon zur Abdichtung, anschrauben. Sie halten die Kanister sich an Ort und Stelle, auch auf sehr schlechten Strassen und im Gelände.

Die eigentlichen Kanister bekommt man bei Touratech, oder etwas billiger bei Polo und Louis. Sie sind in Deutschland für Benzin und Öl zugelassen, in den USA z.B. nur für Öl. Wenn man sie mit Benzin füllt werden sie in der Sonne sehr rund, aber halten dem Druck problemlos stand. Die Dichtung ist wohl nicht für Benzin geeignet, da sie nach kurzer Zeit reisst, aber man kann sie einfach durch einen passenden O-Ring ersetzen.

In meine Online-Shop biete ich jetzt Benzinkanister mit Halterung an. Diese Kanister sind deutlich besser, ahben eine grosse öffnung für die Zapfpistole, und haben keine Probleme mit der Dichtung.

Fazit: Da mein Motorrad nicht viel Öl braucht habe ich immer Benzin in den zwei Kanistern. Das sind zwar zusammen auch nur 4 Liter, aber das reicht im Notfall für ca. zusätzliche 80 km und bis dahin hat man hoffentlich eine Tankstelle gefunden.

Der Aufkleber auf dem Benzinkanister ist jetzt bei mir erhältlich ("Deutschland" in 8 Sprachen, mit Flagge), für nur Euro 3,-

Da das Motorrad mit den Alukoffern doch sehr breit ist habe ich zuerst ein paar Reflexaufkleber angebracht. Dann dachte ich mir, dass ein paar LED-Leuchten sicher noch besser wären. Also habe ich mir bei Conrad je zwei LED-Streifen in rot und weiss mit  je 6 LED's gekauft. Da ich die Koffer oft abnehme um sie als Tisch zu verwenden, wollte ich keine feste Kabelverbindung für die Stromversorgung haben. Auch Stecker fand ich unpraktisch, da dann die Kabel rumbaumeln. Also noch zwei kleine Plastikkisten gekauft, zwei Stecker für 9V-Block, und vier kleine Schalter. Ich habe eine kleinen Alu-Platte mit Silikon auf den Koffer geklebt und die Plastikkiste darauf verschraubt, so brauchte ich keine Löcher in die Koffer zu bohren.

Das ganze ist etwas Bastelarbeit mit löten usw., aber zumindest ich mache sowas gerne.

Die roten LED's hinten halten mindestens 72 Stunden non stop mit einer 9V Batterie, und da ich sie ja nur nachts, oder wenn es sehr stark regnet anschalte, hält mir eine Batterie gut ein Jahr.

Die weissen LED's vorne waren keine so gute Idee, oder zumindest nicht komplett durchdacht. Nicht nur dass sie viel mehr Strom verbrauchen, sondern dass sie an der Front viel mehr dem Wetter ausgesetzt sind. Auch Steinschlag und streifendes Gebüsch zerstört sie früher oder später.

Fazit: Die roten LED's am Heck machen die Breite des Motorrads viel deutlicher als nur Reflexstreifen, die auch nur reflektieren wenn sie sauber sind. Ich halte es für eine nachahmenswerte Idee, die etwas zur eigenen Sicherheit beiträgt.

Beim campen habe ich halt einen Tisch vermisst, da die Fläche eines Alukoffers nich wirklich gross ist. Dann sah ich jemand, der eine Platte zwischen den zwei Koffern einlegte und somit einen relativ grossen Tisch erhielt, super Idee, mache ich mir auch. Also im Baumarkt oder Bastelladen eine dünne Sperrholzplatte kaufen, zuschneiden, so dass sie in den Koffer passt, und dann noch 4 Langlöcher rein, damit sie nicht von den Koffern rutschen kann, fertig. 

Fazit: Man kann sie entweder in Alu von Touratech für Euro 32,- kaufen, oder einfach selbst basteln. Ich biete diese Platten jetzt in meinem Online-Shop an, ca. 1/3 des Gewichts eines Alu-Tischs.

Ich wollte halt zeigen wo ich schon überall war (Angeber, ja ich weiss), und Aufkleber von allen Ländern/Gegenden fand ich nicht so schön. Deshalb habe ich mir dann eine Europa- und Nordamerika-Karte im Internet runtergeladen und auf Folie ausgedruckt. Dann mit einem Projektor auf die Koffer projeziert,  mit einem schwarzen Lackstift nachgezeichnet und anschliessend mit einem roten Lackstift die Touren eingezeichnet. Das ganze dann mit Klarlack aus der Spraydose überzogen, fertig.

Fazit: Es ist auf jeden Fall ein "Hingucker", und oftmals auch ein "Gesprächsstarter" mit anderen Motorradfahrern, oder auch mit Einheimischen im Ausland. Ob es einem gefällt muss jeder selbst einscheiden.

Motorrad Alukoffer und Topcases

Gefertigt von einem erfahrenen Motorradreisenden.